Pressemitteilung:
Linden-Grundschule – Igelprojekt mit tierischem Besuch im Klassenraum / Igelhäuser an den NABU übergeben
Einen kleinen, stacheligen Besucher konnten die drei vierten Klassen der Veltener Linden-Grundschule unlängst im Klassenraum begrüßen. Allerdings durfte das „Hallo“ nur ganz leise ausfallen und nur mit viel Abstand und auch nur für einen kurzen Augenblick. Schließlich ist so ein Igel ein Wildtier – selbst dann, wenn er momentan bei der Veltenerin Beate Kreutzer eine kuschelige Vollpension genießen darf. Die ausgebildete Naturtrainerin vom Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) kümmert sich derzeit um den jungen verwaisten Igel, den sie von einer Wildtierrettungsstation in Obhut genommen hat. Er muss noch deutlich mehr Fett ansetzen, bevor er wieder in die Freiheit entlassen werden kann.
Für die aufgeregten Linden-Kinder traf sich das gut, denn so konnten sie im Rahmen ihres Igelprojektes nicht nur einen echten Igel einmal aus der Nähe sehen, sondern gemeinsam mit Beate Kreutzer auch ihr Wissen rund um das Stacheltier testen und erweitern. Wo der Igel lebt und den Winter verbringt, das wussten alle Mädchen und Jungen. Kniffeliger war zum Beispiel die Frage, was der Igel frisst. Dafür hatte Beate Kreutzer Mäuse, Schnecken und Käfer aus Plastik, echte Regenwürmer im Glas, Nüsse, Äpfel, Eier, Gummibären und sogar Schokohasen im Gepäck. Dass Süßigkeiten gar nicht gehen, das war den Viertklässlern klar. Schwieriger waren da schon Nüsse und Äpfel. Die fressen Igel nur dann, wenn sich darin ein Wurm versteckt, erfuhren die erstaunten Kinder. An Eiern wiederum kommt ein Igel nicht vorbei: „Das ist sogar seine Lieblingsspeise“, erklärte die Naturtrainerin. Ihr ist es wichtig Kindern zu vermitteln, wie faszinierend die Natur vor unserer eigenen Haustür ist.
Die Kinder hatten sichtlich Spaß an der ungewöhnlichen Unterrichtsstunde. „Jetzt will ich auch einen Igel haben!“, verkündeten einige Kinder der Klasse 4d anschließend begeistert. Selbst wenn das Wildtier definitiv kein Spielgefährte oder Kuscheltier ist: Zumindest im Garten kann man einen Igel im Herbst manchmal gut beobachten. Dass sich diese Chance erhöht, dafür haben die Viertklässler gesorgt. Sie haben im Rahmen des Projektes gemeinsam insgesamt neun Igelhäuser aus Holz gebaut und kunterbunt angemalt. Der Förderverein der Schule steuerte dafür die Materialien bei. Mit dem Gewinn in Höhe von 1.500 Euro aus einer EMB-Vereinswette im vorigen Jahr konnte der Förderverein diverse Naturprojekte in der Schule verwirklichen. Die damaligen dritten, nun vierten Klassen hatten sich für das Igelprojekt entschieden.
Drei der gebastelten Häuser finden auf dem Gelände der Linden-Grundschule ihren Platz – und Igel damit hoffentlich einen wunderbaren Unterschlupf für ihren Winterschlaf. Die restlichen Häuser übergaben die Kinder Beate Kreutzer, die sie nun über den NABU voraussichtlich an andere igelinteressierte Schulen verteilen wird.
Fotos:
(Für alle Kinder liegen der Schule Abdruckgenehmigungen für die Presse vor)
Fressen Igel Äpfel? Diese und weitere Fragen klärte NABU-Naturtrainerin Beate Kreutzer ganz anschaulich mit den Kindern.
Wie sich der Speiseplan der Igel zusammensetzt, konnten die Kinder erraten.
Die Igelhäuser finden zum Teil auf dem Schulhof der Linden-Grundschule ihren Platz. Einige wurden aber auch an Beate Kreutzer vom NABU (Vierte von links) übergeben. Kerstin Schabelon vom Förderverein der Schule (Fünfte von links) freute sich, dass das Igelprojekt die Kinder der Klasse 4d begeistern konnte.
© Stadt Velten / Stefanie Steinicke-Kreutzer



